Inklusion heißt Begegnungen schaffen und gemeinsame Erlebnisse ermöglichen

StS zu Besuch beim Inklusions-Aktionstag des Johann-Schöner-Gymnasiums Karlstadt

Seit Beginn des Schuljahres 2021/22 besitzt das Johann-Schöner-Gymnasium in Karlstadt das Schulprofil Inklusion. Jetzt kam Anna Stolz, Staatssekretärin im Kultusministerium und selbst einst Schülerin an diesem Gymnasium, zu Besuch, um sich über den spezifischen Ansatz und die Perspektiven der Inklusionsarbeit dort zu informieren.

In einer inklusiven Schule, sagte Hannah Amthor, Inklusionsbeauftragte am JSG, in einer kurzen Einführung, ist es neben einer guten und professionellen psychosozialen Betreuung der Inklusionsschüler und -schülerinnen eminent wichtig, dass Inklusion auf der Grundlage von Begegnungen und gemeinsamen Erlebnissen als eine gemeinsame Aufgabe aller begriffen wird. Notwendig seien hierfür Fortbildungen für die Lehrkräfte sowie zeitliche und personelle Ressourcen. Staatssekretärin Stolz ist sich mit dem Schulleiter Gerald Mackenrodt einig, dass Inklusion am besten gelingt, wenn die Schulen mit dem Profil Inklusion eingebettet sind in ein enges Netzwerk unterstützender Einrichtungen in der Region. Sie kündigt an, dass das Staatsministerium in den nächsten Jahren verstärkt die Unterstützung durch multiprofessionelle Teams für die Inklusionsarbeit an den Schulen organisieren will.

Die Staatssekretärin konnte sich vor Ort ein Bild eines gelungenen Inklusionsprojekts machen. Mit Hilfe von Elena Reinhard, der kommunalen Behindertenbeauftragten und ihrem ehrenamtlichen Team, durften an diesem Vormittag Schülerinnen und Schüler der Unterstufe einen Perspektivenwechsel vornehmen. Sie lenkten selbstständigen einen Rollstuhl mit Antrieb, führten einen Blindenhund, erlebten Simulationen von Sehstörungen, machten Hörtests und thematisierten Schwierigkeiten in der sprachlichen Kommunikation.

Für die Station zum Thema Hören waren Herr Hartmann und Herr Friedrich von der Selbsthilfegruppe der Schwerhörigen zu Gast, zum Thema Sehen luden Frau Brand und Frau Müller die Schülerinnen und Schüler zu verschiedenen Erfahrungen ein.

Ziel am Johann-Schöner-Gymnasium ist es, von vornherein so aufgestellt zu sein, dass alle Schülerinnen gleichberechtigt sind- egal wie unterschiedlich sie sind.

Von Peter Stegmann, Mitarbeiter der Schulleitung am JSG

Fotos: Peter Stegmann

Foto von links: Rolf Janiak (ehemaliger Elternbeiratsvorsitzender), Elena Reinhard (Kommunale Behindertenbeauftragte Lkr. Main-Spessart), Prof. Dr. Erwin Breitenbach (Lehrbeauftragter am Lehrstuhl für Pädagogik bei Lernbeeinträchtigungen/Sonderpädagogik an der JMU Würzburg), StS Anna Stolz, OStD Gerald Mackenrodt (Schulleiter), Sophia Gerhard 6d, Hannah Amthor (StR, Inklusionsbeauftragte am JSG)

verfasst von R.Keil am