Leseförderung

 

Freies Lesen mit der mobilen Bibliothek am Johann-Schöner-Gymnasium Karlstadt

Das Modell des freien Lesens am Johann-Schöner-Gymnasium sieht vor, dass in den Klassen 5 mit 9 alle anfallenden fachfremden Vertretungsstunden zur Durchführung dieser Methode der Leseförderung herangezogen werden. Die Lesestunde findet zu der Zeit statt, in der der Unterricht ausfällt und wird von einer Lehrkraft beaufsichtigt. Somit ist potentiell jede Lehrkraft mit der Betreuung der entsprechenden Klasse betraut. Während des freien Lesens sind die Schüler zu absoluter Ruhe verpflichtet, ihren Leseort können sie im Klassenzimmer frei wählen, müssen ihn aber dann auch beibehalten.

Jeder Schüler wählt aus einer bereitgestellten Bücherkiste (mobile Bibliothek) ein Buch aus, das er in dieser und in den folgenden Stunden liest. Für jede Jahrgangsstufe stehen zwei identisch bestückte Bücherkisten (mindestens 40, meist 45 Bücher pro Kiste) zur Verfügung, die am Beginn der Lesestunde vom Tafeldienst ins Klassenzimmer zu holen sind. Jeder Schüler liest das Buch weiter, das er sich ausgesucht hat; sollte ihm das Buch nicht gefallen, so kann er aus den noch zur Verfügung stehenden Exemplaren ein anderes Buch auswählen, wenn er seine Entscheidung begründet. Pro Stunde darf er nur einmal das Buch wechseln. Zu diesem Buch führt er ein so genanntes Lesetagebuch, in dem er Eintragungen zum Inhalt bzw. auch zu seinem eigenen Leseverhalten vornimmt, und zwar nach bestimmten Vorgaben (siehe hierzu beigefügte Kopiervorlage). Die Bücherkiste mit altersgerechter Literatur wird von der Fachschaft Deutsch in Absprache mit den anderen Fachschaften (Bereich Sachbuch) zusammen- und bereitgestellt. Damit die Bücher aus den Kisten auch zuhause weitergelesen werden können, stehen sie in der Schulbibliothek als Drittexemplar zusätzlich zur Verfügung. Von dieser Möglichkeit wird rege Gebrauch gemacht.

Mit diesem Modell lassen sich sowohl pädagogische als auch schulorganisatorische Überlegungen miteinander verbinden. Zum einen werden durch das freie Lesen auch solche Schülerinnen und Schüler an das Lesen herangeführt, die ohne eine kontinuierliche pädagogische Begleitung kaum von selbst zum Buch greifen würden. Zum anderen lässt sich durch diese Maßnahme die Zahl der Stundenausfälle deutlich reduzieren, denn beim vorgestellten Modell handelt es sich um ein Konzept zur Durchführung von Unterricht. Die Schüler schätzen ihrerseits in hohem Maß die Verpflichtung zu absoluter Ruhe, die oft als wohltuend empfunden wird, während der Lesestunde.

In Kooperation mit der Stadtbibliothek Karlstadt und der ortsansässigen Buchhandlung werden die Bücherkisten zum Teil mit einem wechselnden Bestand bestückt, sodass auf diese Weise kostenneutral die Auswahl der Bücher erweitert wird. Inzwischen hat das Konzept der mobilen Bibliothek auch das Interesse des pädagogischen Fachpublikums geweckt: