„Histotainer“ Tino Leo begeistert die Siebtklässler

Ich möchte Appetit machen auf große Geschichten und kleine Geschichtchen, sie lebendig und erlebbar machen.“ (Tino Leo) 

Dass ihm dies gelungen ist, bewies der tosende Applaus der118 ZuschauerInnen aus der 7. Jahrgangsstufe, die 45 Minuten aufmerksam lauschten, lachten und mitfieberten, während Tino Leo am 10. März „Das Nibelungenlied“ als faszinierende One-Man-Show auf die Bühne brachte. Sein Erfolgsstück „Ich bin nicht Sigfried“ nahm die Schüler mit ins sagenumwobene Land der Nibelungen und in das Reich der Burgunder, nach Worms.  

Die Inszenierung begeistert vor allem, da sie auf zwei Ebenen spielt. Tino Leo tritt immer wieder auch als Moderator auf, der zu den Orten des sagenhaften Geschehens schwenkt und mithilfe von witzigen „Liveschaltungen“ sowie Karikaturen in 14 verschiedene Rollen dieses großen Epos schlüpft. Dabei wird das Publikum stets eingebunden und mitgerissen. Die schauspielerische Darbietung, bei der die unterschiedlichen Charaktere äußerst abwechslungsreich und stimmlich gewandt interpretiert beziehungsweise kurzweilig karikiert werden, endet mit dem Tod Siegfrieds, der hinterrücks von Hagen ermordet wird, und mit Kriemhilds herzergreifender Totenklage. 

Nachdem der lange Schlussapplaus verklungen war, stellte sich Tino Leo den Fragen der ZuschauerInnen. Diese erkundigten sich in erster Linie über den Beruf des Schauspielers und wollten wissen, wie man sich diesen Textumfang merken kann, wie das mit dem Lampenfieber ist, was Tino Leo als Sprecher von Hörspielen und Rhetorikcoach macht und vieles mehr. 

Es war eine außergewöhnliche Vermittlung von Inhalten des Deutschunterrichts, eine gelungene Verbindung von „Historie“ und „Entertainment“, ein Theater- und Kulturerlebnis, das nach Meinung der jungen ZuschauerInnen gerne in den nächsten Jahren wiederholt werden kann 

Text und Fotos: Katja Reinhart 

verfasst von R.Keil am