Inspirationen aus Colmar - eine Bildungsfahrt der Französisch-Klassen 9b und 9cd

Mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ – so stufen wir vier begleitenden Französisch- und Geschichtslehrkräfte die Bildungsfahrt nach Colmar, Frankreich, mit unseren Französischlernenden der Klassen 9b, 9c und 9d ein. Sie fand im Zeitraum vom 22. bis 24. Februar 2024 statt. Durch das Engagement der Neuntklässler zustande gekommen - allen voran unserer Muttersprachlerin Leslie Gourlat - war unser Ziel, Frankreich einmal in einer authentischen Umgebung kennenzulernen.  Erfreulicherweise führte uns der Weg dann ins Elsass.

 

Auf unserem Hinweg nach Colmar beeindruckte uns die mittelalterlich ausgerüstete Hohkönigsburg. Ihre bewegte Geschichte wird darin reflektiert, dass sie im Lauf der Zeit drei unterschiedlichen Herrschaftshäusern gehörte: den Staufern, den Habsburgern und dann den Hohenzollern. In den Vogesen auf einer Höhe von etwa 750 Metern gelegen, bot die Burg uns einen imposanten Blick über die Rheinebene mit dem Kaiserstuhl und den Alpen in der Ferne.

Was macht die Freiheitstatue in Colmar? Mit dieser Frage sahen sich unsere JSG-Schüler konfrontiert, als eine solche Figur in der Mitte eines Kreisverkehrs vor uns auftauchte. Die naheliegende Antwort ist, dass Frédéric-Auguste Bartholdi, Bildhauer und Schöpfer des New Yorker Originals, aus Colmar stammt.

 

Weitere kulturelle Highlights unserer Reise waren die malerischen Innenstädte von Ribeauvillé und Colmar. Einen tiefen Eindruck hinterließ auch der berühmte Isenheimer Altar, auf dessen Tafeln der unterfränkische Maler Matthias Grünewald das Leid Jesu Christi festhielt. Ungewöhnlich an der Darstellung ist, dass sein gekreuzigter Leichnam Symptome eines Pilz- bzw. Pestkranken aufweist - als Zeichen der Empathie mit der örtlichen Bevölkerung, die von einer tödlichen Seuche heimgesucht wurde.

 

Ernst wurde es auch, als wir die Festung Schoenenbourg an der Maginot-Linie besuchten und dort erfuhren, wie die Franzosen nach dem Ersten Weltkrieg versuchten, ihr Land durch die heimliche Errichtung von stark bewaffneten unterirdischen Bunkern und Gängen entlang ihrer Grenze vor dem neuerlichen Einfall von Feinden zu schützen. Dies war vergeblich, wie der Zweite Weltkrieg zeigte. Als als "stummer Zeitzeuge" stimmte uns dieser Artillerie-Bau mit seinen ausfahrbaren Geschütztürmen nachdenklich.

 

In der Gegenwart kennzeichneten Freundlichkeit und Humor unsere Gespräche und Begegnungen mit den Elsässern. Die wunderschön geschmückten Orte und die leckeren Gerichte, die wir kennenlernten, z.B. Flammkuchen oder Quiche, beeindruckten uns und unsere gemeinsame Reise lief sehr harmonisch ab. Französische Sprachkenntnisse kamen zum Einsatz. Nicht jedem gefiel alles gleich gut, aber das Gesamtpaket war sehr gelungen. Für jeden war etwas dabei und so danken wir unseren Schülern für die Inspiration, diese Fahrt mit ihnen zu unternehmen. 

 

Anja Oliva, Claudia Irache Estebanez, Dominik Rüth und Holger Weyand

Bilder: Claudia Irache Estebanez, Johannes Lauter, Anja Oliva

verfasst von R.Keil am