MINT-EC-Akademie blickt durch das größte Auge im All

Die schulübergreifende Kooperation mit Schülerinnen und Schülern der zehnten Jahrgangsstufe der drei MINT-EC-Gymnasien in Karlstadt, Lohr und Marktheidenfeld nutzte am 7. Dezember die Gelegenheit die Wanderausstellung „Unser größtes Auge im All“ zum James-Webb-Weltraum-Teleskop zu besuchen, die für wenige Tage am MIND-Center der Universität Würzburg zu Gast war.

Großformatige Informationstafeln und Touchscreens vermitteln einen umfangreichen Einblick in den Aufbau des Teleskops und stellen das Team vor, das an der Realisation dieser technischen Meisterleitung beteiligt war. Im Zentrum der Ausstellung steht ein beeindruckendes Modell des Infrarot-Teleskops im Maßstab 1:10, welches von den Schülerinnen und Schülern bestaunt wurde.

Das Original-James-Webb-Teleskop beobachtet im Infrarotbereich und besitzt dazu einen Spiegel mit 6,5 Metern Durchmesser und ist somit das derzeit größte im Weltraum. Es kann uns mit erheblich detailreicheren Fotografien versorgen als sein Vorgänger, das Hubble-Teleskop. Da diese Aufnahmen in einem für das menschliche Auge nicht erfassbaren Bereich erfolgen, werden diese über eine sogenannte Falschfarbendarstellung für uns sichtbar gemacht. Die Jugendlichen konnten diese Bilder auf einem Touchscreen betrachten und auf diese Weise selbst durch das größte Auge im All blicken.

Das James-Webb-Teleskops wurde am 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernten Lagrange-Punkt L2 installiert, wo es in Zukunft ohne weiteren Kraftaufwand eine stabile Position in Bezug auf Sonne und Erde beibehält. Der hierfür erforderliche Treibstoffaufwand fiel erfreulicherweise geringer aus als ursprünglich angenommen. Demnach stehen die Chancen sehr gut, dass uns das James-Webb-Weltraum-Teleskop länger als ursprünglich gedacht mit aufschlussreichen Informationen für die Wissenschaft und natürlich auch mit Bildern von atemberaubender Schönheit aus dem All versorgen wird.

Die Teilnehmer hatten zusätzlich noch die Möglichkeit Exponate der Touch-Science-Ausstellung zu erkunden, in deren Räumlichkeiten die Sonderausstellung zu Gast war. Die zahlreichen Mitmach-Versuche zu Teilbereichen der modernen Physik wurden intensiv von den Schülern genutzt und am Ende waren die zu Verfügung stehenden 90 Minuten viel zu schnell verstrichen – ohne dass dafür irgendwelche Effekte von Einsteins spezieller Relativitätstheorie verantwortlich waren.

Die Touch-Science-Ausstellung befindet sich im MIND-Center der Universität Würzburg und ist an den Wochenenden samstags und sonntags jeweils von 14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. (Winterpause vom 23.12.2023 bis zum 7.1.2024)

Text und Bild: Johannes Günther

verfasst von R.Keil am