Stolpersteinverlegung in Laudenbach – bewegender Abend mit Schülerinnen und Schülern des JSG

Bereits mehrfach musste die Verlegung von zwei Stolpersteinen für Moses und Ida Birk in Laudenbach wegen der Pandemie verschoben werden. Nun endlich konnte der Förderkreis ehemalige Synagoge Laudenbach e.V. die Veranstaltung am 23. September 2022, auf den Tag genau 80 Jahre nach der Deportation von Moses Birk nach Theresienstadt durchführen. Die Steine wurden an der Stelle des früheren Hauses von Ida und Moses Birk in den Boden gelegt.

Moses und Ida Birk flüchteten nach schweren Ausschreitungen gegen jüdische Familien im Oktober 1938 aus Laudenbach nach Würzburg. Ida starb dort im Jahr 1941, sie liegt im jüdischen Friedhof in Würzburg begraben. Moses wurde deportiert und starb in Theresienstadt im Dezember 1942 aufgrund der menschenunwürdigen Bedingungen. Manchen Kindern von Ida und Moses gelang in den 1930er Jahren die Flucht aus Deutschland.

Naomi Schechter, die Ehefrau eines Enkels von Ida und Moses reiste extra aus New York an, um der feierlichen Veranstaltung beizuwohnen. Nach der Verlegung am Nachmittag, bei der auch Kerstin Celina, Mitglied des bayerischen Landtags, und Bürgermeister Michael Hombach anwesend waren, folgte am Abend in Kooperation mit dem Johann-Schöner-Gymnasium Karlstadt ein kulturelles Abendprogramm in der Aula des Gymnasiums. Klara Netrval und Ben Knehrler trugen in einer berührenden szenischen Lesung die Lebensgeschichte des Ehepaares Birk vor. Miriam Neugebauer, Marie Brunner und Felix Krug übernahmen dabei den Part der Erzähler. Umrahmt wurde die Lesung von Liedern der jüdischen Schriftstellerin Ilse Weber, hervorragend interpretiert von Miriam Neugebauer, Klara Netrval, Peter Staubach und Georg Schirmer.

Naomi Schechter diskutierte anschließend in englischer Sprache mit den beiden Schülerinnen Fenja Hass und Lisa Knehrler über den Stellenwert von Erinnerungskultur, der Überwindung von Hass und über die Möglichkeiten der Versöhnung. Das Publikum dankte den Schülerinnen und Schülern für einen bewegenden Abend und für ihr hervorragendes Engagement mit lang anhaltendem Applaus.

Text: Georg Schirmer

verfasst von R.Keil am