JOHANN-SCHÖNER-GYMNASIUM

15.09.2025, 18:20 Uhr 

Kimberley, British Columbia 

Hi,  

ich bin Anna-Lena und wäre eigentlich in der 11. Klasse des JSG, doch seit circa 3 Wochen bin ich ein „Senior Girl“ an der Selkirk Secondary School in Kimberley, Kanada. 

Als uns in der 8. Klasse die ILV (individuelle Lernzeitverkürzung) angeboten wurde, war mir sofort klar: Ich möchte ins Ausland! Wohin genau wusste ich damals noch nicht. Aber schon an Weihnachten der 9. Klasse war mir klar: Kanada soll es sein. 

Bevor ich am 29.08.2025 losgeflogen bin, war ich sehr nervös. Über die Nacht vor dem Abflug müssen wir glaube ich, gar nicht reden… 

Am Freitagmorgen war es schließlich so weit. In Frankfurt angekommen, habe ich erst nochmal mein Gepäck gecheckt, bin ich mit Trompete wirklich unter 23 kg geblieben? Zum Glück ja: 22 kg, also sogar noch ein Kilo frei. 

Bei der Gepäckabgabe habe ich dann auch schon andere Jugendliche gesehen, die mit mir fliegen. Diese habe ich später am Gate auch wieder gesehen. Nachdem sich das Gate 4 mal geändert hatte und mein Flug nach Calgary auch noch 50 Minuten Verspätung hatte, konnten wir endlich starten 

In Calgary angekommen, ging es nach der Passkontrolle und der Gepäckabholung mit dem Bus weiter Richtung Kimberley. Die Fahrt war lang ganze 5 Stunden, aber gleichzeitig beeindruckend: Zum ersten Mal sah ich die Weite Kanadas, die riesigen Wälder und die Rocky Mountains in der Ferne, jedoch habe ich die meiste Zeit verschlafen, da ich zu diesem Zeitpunkt schon circa 20 Stunden wach war. Das absolute Highlight weiße Bergziegen. 

Endlich in Kimberley angekommen Ortszeit 23 Uhr (also 7 Uhr in Deutschland) war ich glücklich, dass ich endlich angekommen war. Während einige Familien schon da waren, fehlten ausgerechnet meine und das, obwohl sie nur einige hundert Meter entfernt wohnt. Schlafen konnte ich dann gegen Mitternacht, aber die Nacht war kurz und geprägt durch Unterbrechungen. (Jetlag lässt grüßen)  

Die ersten vier Nächte habe ich bei einer Übergangsfamilie verbracht. Das war eine spannende Erfahrung, weil ich dort einen ersten Einblick in den kanadischen Alltag bekommen habe. Zudem hatte ich einen deutsche Gastschwester, welche es mir auch einfacher machte in Kanada anzukommen. Nach diesen Tagen konnte ich dann in meine eigentliche Gastfamilie ziehen, die mich sehr herzlich aufgenommen hat. Am Anfang war vieles ungewohnt, ein neues Zuhause, andere Gewohnheiten und natürlich die Sprache, doch schon bald habe ich mich eingelebt und fühle mich jetzt richtig wohl. Auch wenn ich manchmal noch aufwache und mich wundere, wo mein Nachtlicht ist. 

Am vierten Tag war es schließlich so weit, der Umzug in mein eigentliches „zu Hause“. Zuvor ging es aber erst noch mit meiner Austauschorganisation zum Rafting. Am Nachmittag folgte dann die School Orientation, wo ich auch meinen Stundenplan bekommen habe. Meine Fächer sind Geografie, Französisch, Fotografie und Outdoor Education. In diesem Fach durfte ich letzte Woche einen Kanu Kurs machen, Vorbereitung auf einen dreitägigen Trip. 

Außerdem spiele ich hier in der Schulband mit. Allerdings wundere ich mich immer wieder über das niedrige Niveau: Manche Schüler haben ihr Instrument erst seit zwei Wochen. In diesen Momenten vermisse ich dann schon das Orchester in Deutschland. 

Auch in meiner Freizeit habe ich schon einiges erlebt: Wir waren an einem wunderschönen See und wir hatten echt gute Wetter, und die Landschaft hier ist beeindruckend – überall Wälder, Seen und ganz viel Natur, was man auch daran merkt, dass hier einfach Rehe frei auf der Straße rumlaufen. Typisch kanadisches Essen durfte ich auch schon probieren, zum Beispiel Pancakes mit Maple Syrup und das äußerst interessante Sauerteig Brot, was eher an Toast erinnert. 

Obwohl ich erst seit kurzer Zeit hier bin, habe ich schon viele neue Eindrücke gesammelt. Ich freue mich sehr auf die kommenden Monate und bin gespannt, was ich in meinem halben Jahr in Kanada noch alles erleben werde. 

Wenn ihr Fragen habt, könnt ihr mir über Teams gerne schreiben. 

Viele Grüße  

Anna-Lena